125 Jahre Schweizerischer Kirchengesangsbund

125 Jahre Schweizerischer Kirchengesangsbund

26.05.2021

Der Schweizerische Kirchengesangsbund (SKGB) – Verband der evangelisch-reformierten Kirchenchöre wird 125 Jahre alt. Die geplanten Jubiläumsaktivitäten werden Corona-bedingt aufs nächste Jahr verschoben.

Markus J. Frey — Hermann Stamm, ehemaliger Präsident des SKGBs schreibt in seinem Jubiläumsbericht: «Die Aufgabe des SKGB ist in seiner langen Geschichte immer gleichgeblieben; sie wurde nur etwas unterschiedlich formuliert. So heisst es in den Verbandsstatuten von 1896: Der SKGB bezweckt die Hebung und Pflege des kirchlich-religiösen Lebens durch die Förderung des evangelischen Gemeinde- und Chorgesangs, insbesondere durch Vermittlung geeigneten Gesangsstoffs... In den Statuten von 2009 ist zu lesen: Zweck des SKGB ist die Förderung des kirchlichen Singens, insbesondere des gottesdienstlichen Chorgesanges und die Zurüstung der Chöre, ihrer Mitglieder und Chorleitenden für diesen Dienst.»

Entstehung und Innehalten

Weiter heisst es im Bericht: «Der Schweizerische Kirchengesangsbund entstand an der Gründungsversammlung in Winterthur am 12. Oktober 1896. Es war der Zusammenschluss des Ostschweizerischen Verbandes Evangelischer Kirchenchöre und des Zürcher Kirchengesangsbundes. Erster Präsident war Pfarrer Theodor Goldschmid aus Dättlikon. Der erste Zentralvorstand bestand aus 5 Pfarrern und 2 Lehrern. Diese beiden Berufsgattungen dominierten auch lange Zeit bei den Amtsinhabern in den Kirchenchören. So zeigt die Statistik auf, dass im Jahr 1916 die 106 Mitgliedchöre von Personen aus folgenden Berufsgattungen geleitet, wurden: 65 Lehrer, 18 Musiker, 9 Pfarrer, 14 Übrige. Als Chorpräsidenten wirkten mehrheitlich Pfarrer und einige Lehrer.» 105 Jahre später sieht es zum Glück ganz anders aus, gut die Hälfte der 200 Chöre werden von Chorleiterinnen musikalisch geleitet, 2/3 der Chöre werden von Präsidentinnen administrativ geführt.

Die Mitgliederzahlen des Verbandes schwankten stark, waren es bei der Gründung 26 Chöre, so waren es 1965 mit 464 Mitgliedchören und knapp 18‘000 Mitgliedern die höchste Anzahl. Danach sank die Mitgliederzahl auf knapp 200 Chöre mit 5500 Mitgliedern. Dass die Mitgliederzahl in den letzten fünfzig Jahren zurückging, mag einerseits mit dem gesellschaftlichen Wandel und dem damit verbundenen schwindenden Einfluss der Kirche auf die Menschen, sowie anderseits mit dem veränderten Freizeitverhalten zu tun haben.

Verbandspublikationen

Hermann Stamm schreibt in seinem Text weiter: «Seit der Gründungszeit hat der SKGB seinen Mitgliedchören in Musikbeilagen und Chorheften eine grosse Vielfalt an geistlicher Chorliteratur zur Verfügung gestellt. Dieses Notenmaterial wurde mit dem Mitgliederbeitrag bezahlt. Chöre, welche alle Musikbeilagen und Chorhefte des SKGB in ihrer Sammlung haben, können aus einem kirchenmusikalischen Schatz von 1’171 Werken ihr passendes Musikstück auswählen und haben erst noch die Noten in Chorstärke zur Verfügung. Nicht alle Chöre hatten Freude an der jährlichen Post, da mit der Zeit der Platz für die Chorhefte eng wurde. Den unterschiedlichen Ansprüchen der Mitgliedchöre im Bezug auch die Chorliteratur konnte auch nicht immer Genüge getan werden. So werden heute Notenbeilagen sporadisch veröffentlicht und zusammen mit einem Mitteilungsblatt, worin das Thema der Chorstücke vertieft wird, an die Chöre verteilt.» Neben der Herausgabe von Notenmaterial hat der Verband auch eine eigene Zeitschrift herausgegeben. War es einerseits zuerst «der evangelische Kirchenchor» und dann später in der Zusammenarbeit mit dem RKV (Reformierte Kirchenmusikverbände Schweiz) «Musik und Gottesdienst» als Fachzeitschrift für evangelische Kirchenmusik anderseits aber auch das sich wandelnde Mitteilungsblatt des Verbandes. Letzteres ist nun auch das Bundesorgan des Verbandes und erscheint 3 x jährlich.

Zukunftsaussichten

Neben dem jähen Innehalten Corona- bedingt steht der Verband aber auch vor grossen Veränderungen. In dieser Krise wurde es deutlich, dass der SKGB eine grössere Vernetzung und Zusammenarbeit braucht, um weiter zu bestehen und sich vor allem auch weiter entwickeln zu können. Der Zentralvorstand erarbeitet zurzeit zusammen mit den Verbandsmitgliedern die zukünftige Ausrichtung, dazu hat eine Umfrage stattgefunden, deren Ergebnisse nun ausgewertet werden. Dabei wird einerseits eine intensivere Zusammenarbeit mit der Liturgie- und Gesangbuchkonferenz (LGBK) und der Fachkommission Popularmusik (FKP) angestrebt und andererseits finden Gespräche statt mit der Schweizerischen Chorvereinigung (SCV), wie chorverbandsspezifische Belange zusammengeführt werden könnten. Dabei haben wir unser Motto «…Förderung des kirchlichen Singens, insbesondere des gottesdienstlichen Chorgesanges…» stets vor Augen und suchen nach dem besten Weg.

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