
Virtuelle Alternativen: Der VChN als Vorreiter
2020 feiert der Verband Chorleitung Nordwestschweiz VChN sein 85-jähriges Bestehen. Die Coronavirus-Pandemie hat das Programm des kleinen Jubeljahres durcheinander gewirbelt – und dennoch gab es besondere Aktivitäten, die den VChN ins (inter)nationale Rampenlicht rückten.
David Rossel — Als es am 16. März «stay home» hiess, hatte der Verband bereits von Chorproben abgeraten und zu virtuellen Alternativen aufgerufen. Mit der Video-Conferencing-App „Zoom“ schien gemeinsames Musizieren als Notlösung möglich, dies galt es möglichst rasch für Chorleitende nutzbar zu machen. Innert kürzester Zeit konnten zwei Web-Schulungen mit Prof. Jim Daus Hjernøe (Dänemark) organisiert werden, dessen YouTube-Tutorials im Internet viral gingen. Das Interesse war derart gross, sodass schliesslich über 70 Chorleitende aus der gan-zen Schweiz teilnahmen und über regionale Chorverbände das erwor-bene Know-How weitervermitteln konnten.
Die Schulungen wurden auf Englisch durchgeführt und auf YouTube veröffentlicht; so konnten Chorleitende weltweit von der Initiative des VChN profitieren. Das Echo war überwältigend: Die Videos wurden von internationalen Verbänden zahlreich geteilt und erhielten bisher fast 40 000 Aufrufe. Radio SRF 2 widmete der Initiative einen längeren Beitrag in der Kultursendung «Kontext» mit dem Ensemble Vocalino Wettingen als Pilotchor.
Viel Beachtung erhielten auch die weiteren Empfehlungen des Verbands nach den ersten Lockerun-gen im Frühsommer. Unverhofft hatte der VChN eine landesweite Führungsrolle einnehmen dürfen: Er konnte sein spezielles Jubiläumsjahr in den Dienst der Schweizer Chorszene stellen und diese über die Landesgrenzen kreativ wie innovativ repräsentieren.
Weitere Informationen:
> vchn.ch