… begegnen, entwickeln, fördern …Die Wettbewerbe 2021

… begegnen, entwickeln, fördern …Die Wettbewerbe 2021

28.10.2020

Ein beeindruckendes Format: Die Meisterkurse des SJMW. Jugendlichen Preisträgern wird eine starke Möglichkeit zur Weiterentwicklung geboten. Eine Talentförderung der besonderen Art.

Hans-Ulrich Munzinger — Bereits zum 6. Mal fand die Kammermusikwoche für Preisträger des SJMW statt, dieses Jahr wiederum unter Mitwirkung eines zeitgenössischen Komponisten, der, unterstützt von ausgewählten Dozentinnen und Dozenten aus der ganzen Schweiz, mit den jugendlichen Teilnehmern eigene Werke erarbeitete. Die Komponisten Fabian Müller und Klaus Ospald hatten in den vergangenen Jahren diese Aufgabe übernommen. Dieses Jahr war es Xavier Dayer. Dayer, Komponist eines grossen Repertoires, unterrichtet Musiktheorie und Komposition an der Hochschule der Künste Bern, wo er auch den Studiengang leitet. Alle Dozentinnen und Dozenten des Kammermusikkurses arbeiteten mit ihm zusammen, so dass es eine perfekte Durchmischung im Unterricht gab. Violine, Viola, Violoncello, Flöte, Oboe, Klavier: 16 Jugendliche übten sich im traditionellen und modernen Repertoire, probten und gaben Konzerte. Xavier Dayer hielt vor den Teilnehmern eine erhellende lecture, in der er sein Komponieren und sein Werk vorstellte. Was für eine Chance, einen zeitgenössischen Komponisten so nah zu haben! Das Komponieren, sagte Dayer einleitend, sei eine intuitive Angelegenheit, und so sei es manchmal schwierig, auf das Warum und Wieso eine Antwort zu geben. Es gelang ihm dann aber hervorragend, den Horizont seines Schaffens auszuleuchten. Zum Beispiel seinen Bezug zur Musik der Renaissance: Erweiterung des Weltbegriffs und der Individualität – Dayer sieht eine Brücke zwischen Kultur und Musik dieser Epoche und dem 20. Jahrhundert. Aus den weit angelegten Überlegungen leitete er immer wieder hin zu seiner Musik. Was ist ihm in der Arbeit mit den Jugendlichen wichtig? Wie sollen sie seine Werke verstehen? «Il faut comprendre,» sagt Dayer, «que chaque moment est la conséquence d’un autre et que chaque instant ouvre sur une sonorité inconnue. Le plus important c’est d’intérioriser cette sonorité à venir: c’est la phrase musicale, le phrasé.» Er erwähnte auch die «méfiance du public» gegenüber zeitgenössischer Musik. Die persönliche Begegnung mit einem Komponisten kann uns, die wir lebenslang nach gedruckten Noten spielen, zu einer neuen, frischen Art des Musikmachens führen. Musik – einst und heute: Neu war sie immer! Musik lebt aus der Begegnung!

Wertvolle Unterstützung

Dass solche Kurse möglich sind, verdankt der SJMW der Partnerschaft mit Stiftungen, die sich der musikalischen Talentförderung verschrieben haben. Das Angebot konnte in den letzten Jahren aufgebaut und entwickelt werden. Die Kammermusikkurse werden unterstützt durch die Hirschmann-Stiftung. Die Ruth Burkhalter-Stiftung zur Förderung junger Musiktalente ist die Unterstützerin einer ganzen Reihe von Meisterkursen des SJMW. Im August fand in Zürich eine Baroque Academy mit Maurice Steger statt, mit nationaler und internationaler Beteiligung, was zu einem bedeutenden Austausch zwischen den Teilnehmenden führte. Dank der Ruth Burkhalter-Stiftung können im Frühjahr 2021 auch zwei Klavierkurse stattfinden, voraussichtlich in der Villa Senar am Vierwaldstättersee, wo einst Sergej Rachmaninoff für einige Jahre lebte. Werke von Rachmaninoff stehen denn auch auf dem Programm der beiden Kurse, die von den Pianisten Francesco Piemontesi und Oliver Schnyder geleitet werden. Und auch Les violons dansants werden mit ihrer Unterstützung wieder stattfinden können: mit Tina Strinning im Juli 2021.

Der Blick nach vorne

Die Wettbewerbe für das Jahr 2021 sind auf der SJMW-Website ausgeschrieben. Sie werden mit Sicherheit stattfinden; eine Absage wie 2020 wird es nicht mehr geben. Der SJMW rüstet sich für eine normale Durchführung und für den Fall der Fälle. Für den Classica-Wettbewerb wird zum ersten Mal das neue Bewer-tungssystem angewendet. Es ist vergleichbar mit den Bewertungsskalen anderer Jugendmusikwettbewerbe in Deutschland und Österreich und sieht statt der bisherigen 4 Preisstufen eine differenziertere Skala vor. Den Teilnehmenden kann so besser gezeigt werden, wie ihr Vortrag von der Jury bewertet wird. Nicht zuletzt die Teilnehmenden selber haben den Schritt zu einer differenzierteren Bewertungsskala angeregt. Man darf gespannt sein, wie sich die neue Skala bewähren wird. Das Feedbackgespräch mit der Jury aber wird es weiterhin geben – ein Beitrag von entscheidender Bedeutung, kann doch mit Worten klarer als mit Punkten ausgedrückt werden, wie die JurorInnen den Vortrag beurteilen. Und noch eine Neuerung steht an: die offene Kategorie FREE SPACE. FREE SPACE ist ein Raum für alle, die sich mit ihrem Musikmachen nicht in die bisherigen Wettbewerbskategorien einbringen konnten: neue Musik, offene Musikformen, sei es mit Improvisationen, oder ungewöhnlichen Arrangements, mit Einbezug von Elektronik oder besonderen Formen der Performance, stilübergreifend, usw. – alles Mögliche, und eben: offen, frei. Eine Bühne für Neugierige, Abenteuerlustige. Ein Raum für das grosse Spektrum des heutigen Musikmachens von Jugendlichen. Meldet euch an – wir sind gespannt auf Eure Musik!

CLASSICA: 19.-21.3.2021, Finale 6.-9.5.2021 in Luzern

JAZZ&POP: Come together am 10.4.2021 im Südpol in Luzern

FREE SPACE: Anmeldung mit Video

Reglement und Informationen:

> www.sjmw.ch

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