
Nadja Räss
Jodlerin & Intendantin KlangWelt Toggenburg
Werdegang: siehe Bio unter www.nadjaraess.ch
Was würden sie als Urknall in Ihrem Musikerleben bezeichnen?
Ich kann mich nicht wirklich an einen solchen Moment erinnern, denn für mich war schon immer klar, dass meine musikalische Ausrichtung in der traditionellen Musik, aber auch deren Erweiterung stattfindet. Vermutlich ist dies auch geprägt durch frühkindliche Erfahrung mit dem schönen Brauch des Silvester Chlausens, welcher von meinem Vater uns seinen Brüdern betrieben wurde und ich so hautnah miterleben durfte.
Sicherlich beeinflusst wurde mein Singen und auch meine musikalische Sichtweise dann aber durch das Gesangsstudium an der ZHdK. So habe ich einen neuen Zugang zur Musik und zu anderen Gesangstechniken bekommen, welche mein Singen wesentlich und bis heute beeinflussen.
Wie hat sich dieses Erlebnis ausgewirkt?
Ich glaube dass diese beiden Erlebnisse, aber auch ganz viele kleinere solche Urknalle bewirkt haben, dass ich mich stetig weiterentwickle und immer wieder auf der Suche bin nach neuen Klängen, neuen Melodien. So entstehen dann auch wieder neue Urknalle :-)
Wie würden Sie dieses Phänomen erklären?
Steckt für mich in der Natur des Menschen, sich weiter zu entwickeln!
Erwarten Sie dass ihnen nochmals etwas Ähnliches passiert?
Ich hoffe, dass es immer wieder solche Entdeckungen, solche Urknalle gibt, denn sonst wäre das Musikerleben langweilig.
Konnten Sie ein solches Phänomen auch bei anderen beobachten?
Ja, immer wieder, denn im Unterricht, sei es mit Profis, aber auch mit Laien entstehen immer wieder solche Momente.
Haben Sie derartige «Initialzündungen» im Zusammenspiel mit anderen erlebt?
Ja, das sind immer sehr besondere Momente und es gibt in meinem Umfeld Musiker mit denen sich das Zusammenspiel mehr einer wortlosen Verständigung gleicht und so jedesmal zu einem sehr schönen Erlebnis wird.
Gibt es ein Musikstück, das bei Ihnen einschlug wie ein Urknall?
Da gibt es mehrere und für die gibt es in meinem itunes einen speziellen Ordner :-) Darunter ist das Klavierkonzert Nr. 1 in E-Moll von Chopin, verschiedene Jodelmelodien, aber auch Volksmusikstücke aus Skandinavien oder auch was von Guns n'Roses oder AC/DC.