Aufbruchsstimmung an der Herbst-DV
Der VMS kann auf politischem Gebiet positive Ergebnisse vorweisen. Die Verbandsprojekte erfordern weiterhin den vollen Einsatz des Vorstands.
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- Foto: Niklaus Rüegg
- Legende: Die Vertretungen der neuen quarte Open Label-Schulen, eingerahmt von Thomas Saxer und Christine Bouvard (VMS): v.l.n.r. Annette Maschio und Heinrich Hempel (Konsi Winterthur), Roland Aregger (MS Oberrheintal, SG), Urs Weibel und Rolf Maibach (MS Aaretal, BE), André Ott und Ruedi Burkhalter (MS Freienbach), Jacques Hurni (Conservatoire de Musique du Nord Vaudois, VD).
Niklaus Rüegg – VMS-Präsidentin Christine Bouvard stellte die Delegiertenversammlung vom 15. November 2019 in Olten unter das Motto «Im Zeichen des Aufbruchs» und wies in ihrer Begrüssung darauf hin, dass das vergangene Jahr vom neuen Vorstand ein hohes Engagement abverlangte.
Als Nachfolger von Anna Brugnoni durfte die Präsidentin den neuen Leiter der Musikschule Basel, Thomas Waldner, als Delegierten begrüssen.
Die statutarischen Geschäfte wurden speditiv und einstimmig verabschiedet. Die Versammlung genehmigte sowohl den Jahresplan 2020 wie auch das ausgewogene Budget 2020 einstimmig.
Am Nachmittag kamen die Vertreterinnen und Vertreter von fünf neuen quarte Open Label-Schulen hinzu, die da sind: Konservatorium Winterthur, Musikschule Oberrheintal, SG, Musikschule Aaretal, BE, Musikschule Freienbach SZ, Conservatoire de Musique du Nord Vaudois, VD. Sie durften ihre Zertifikate aus den Händen der Präsidentin und des Vorstandsmitglieds Thomas Saxer in Empfang nehmen.
Unter der Rubrik «Personelles» wurde das Vorgehen zur Ersatzwahl für den scheidenden Valentin Gloor im Ressort Musikpädagogik I/Entwicklung der Musikschulbranche im Sommer 2020 vorgestellt. Bereits jetzt muss, auch aufgrund der statutarischen Amtszeitbeschränkung, über den Wechsel im Präsidium im Jahr 2022 nachgedacht werden, braucht dieser Übergang doch eine beträchtliche Vorlaufs- und Einarbeitungszeit.
Politik stand im Vordergrund
Der Entwurf der neuen Kulturbotschaft (KB) des Bundes (2021-2024) trägt erfreulicherweise dem Thema Begabtenförderung mit Bezug zur Talent Card Rechnung. Im Grundsatz begrüsst der VMS die Vorlage. Die Präsidentin widersprach jedoch in ihren Ausführungen der Ansicht des Bundes, Art.67a BV sei nun «vollumfänglich umgesetzt». Sie fasste die Einwände des VMS in zehn Punkten zusammen. Unter den wichtigsten Punkten finden sich, die Revision des Gesetzestextes Art. 12a KFG zur Tarifierung an Musikschulen, die Eliminierung der «Kann-Formulierung» zugunsten einer verpflichtenden Form im neuen KFG ART 12d zur Begabtenförderung sowie eine erneute Überprüfung der Frage der «musikfreundlichen Lehrbetriebe». Im Laufe des Jahres 2020 folgen die parlamentarischen Hearings und Debatten.
Die Präsidentin umriss die Klausurergebnisse, über die wir bereits in der letzten Nummer berichtet haben. Im Zentrum stehen unter anderem die Thematik der internen Verbandsvernetzung sowie der externen Netzwerke mit andern Bildungspartner und Institutionen. Zur Verbandskommunikation stellte Stephanie Dillier, Ressort Public Affairs, das Projekt der Regionalkonferenzen vor. In den fünf Bildungsregionen sollen einmal jährlich Konferenzen zu aktuellen Themen abgehalten werden. Als gut funktionierendes Beispiel wurde die Conférence Romande genannt. Die neuen Kantonaldelegierten sollen in Zukunft besser auf ihre Aufgaben als Botschafter und Brückenbauer zwischen der nationalen und kantonalen Ebene vorbereitet werden. Als Basisinformation wurde dazu eine neu zusammengestellte Mappe verteilt.
Unter den weiteren Verbandsprojekten fanden die geplante Lancierung eines Informationsflyers als Folgeprojekt des Leitfadens Integration und sowie die Überarbeitung des Leitbilds «Berufsprofil» besondere Aufmerksamkeit. Die Arbeit an den laufenden Projekten, der Statistik 2020, dem Forschungsprojekt «Musik lernen Schweiz», dem Label Pre-College sowie der Talent Card werden fortgesetzt.
Zu den weiteren Aufgaben des VMS gehören die Implementierung des Qualitätsmanagementsystems quarte Open Label, die Pilotphase des KMHS-VMS Labels Pre-College, die Weiterentwicklung und die Mitwirkung beim Konzept der im Rahmen der Kulturbotschaft geplanten Massnahmen der Begabtenförderung, die Zusammenarbeit mit der Volksschule und vieles mehr.
Das FMB in Hochform
Über die erfolgreiche neunte Ausgabe des Forums Musikalische Bildung FMB ist bereits Geschichte. In der Märznummer wird an dieser Stelle ein Bericht erscheinen.
Aus den Reihen der Kantonalverbände waren interessante Mitteilungen zu vernehmen. Im Kanton Luzern stehen infolge der kantonalen Aufgaben- und Finanzreform AFR18 grundlegende Fragestellungen zur Thematik Pensionskasse an.
Das Zürcher Musikschulgesetz ist auf der Zielgeraden. Alle Beteiligten haben sich - mit einigen Nachbesserungen - auf die Umsetzung des Gegenvorschlags geeinigt.
Über einige der an der DV angeschnittenen Themen wurde im vergangenen Halbjahr an dieser Stelle ausführlich berichtet (u.a. quarte, Label PreCollege, Talent Card, Kulturbotschaft, FMB).
Die nächste DV findet am 19. Juni in Olten statt. Die März-DV entfällt.