Delegiertenversammlung des Verbandes Musikschulen Schweiz  

Künftige Ausgestaltung der Begabtenförderung im Fokus

Niklaus Rüegg, 30.11.2018

Informationen des BAK und ein Workshop der kantonalen Delegierten des VMS zu wichtigen Fragen rund um die musikalische Begabtenförderung.

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VMS-Präsidentin Christine Bouvard (Mitte) mit David Vitali und Lorenzetta Zaugg vom BAK

Delegiertenversammlung des Verbandes Musikschulen Schweiz

Niklaus Rüegg – Die Abhandlung der statutarischen Geschäfte, der Rückblick auf die Jahresklausur und die Präsentation des Mehrjahresprogramms 2019 – 2023 nahmen an der Herbst-DV am 16. November in Olten nicht allzuviel Zeit in Anspruch. Wichtige Projekte wie die Verbandsstatistik und das FMB 2020 konnten speditiv behandelt werden. Umso mehr Raum blieb für die Schwerpunktthemen des Tages.
Zunächst durfte Präsidentin Christine Bouvard einige Persönlichkeiten begrüssen bzw. verabschieden. Als neue Vertreter ihrer Kantonalverbände konnten Markus Monz (AR/AI), Tobias Loew (OW/NW), Thomas Ineichen (ZH) und Michael Vescovi (SO) gewonnen werden. Aus der DV verabschiedet wurden mit Dankesworten für ihr langjähriges Engagement und den besten Zukunftswünschen Anita Jehli (GR), Andreas Schweizer (TG) und Martin Giese (UR). Als Gäste kamen am Nachmittag die Mitglieder der beiden Arbeitsgruppen Pre-College und Talent Card , Christoph Brenner (Konferenz der Musikhochschulen KMHS, TI), Thomas Limacher (Talentförderung LU), André Ott (VMSZ) und Gerhard Müller (Talentförderung BE) hinzu.

Verfassungsauftrag im Visier
Als eine der verfassungsmässig festgeschriebenen Bundesaufgaben harrt die musikalische Begabtenförderung noch immer der Umsetzung auf Gesetzesebene. Lorenzetta Zaugg und David Vitali, Leiter Gesellschaft und Kultur, vom Bundesamt für Kultur (BAK) informierten über die Vorbereitungen zur Kulturbotschaft 2021-2024. Die Anzeichen stehen gut, dass die Förderung musikalisch Begabter in der nächsten Kulturbotschaft ihren Platz finden wird. Der VMS widmet sich, in enger Kooperation mit der KMHS, schon länger diesem Thema. Der Verband steht diesbezüglich auch im Austausch mit dem BAK, das seinerseits im Kontakt mit den Kantonen steht. Das Engagement aller verfolgt die «Konzipierung von Massnahmen zur stufengerechten und curricularen Förderung von begabten Kindern und Jugendlichen».
Im Zusammenhang mit der kommenden Kulturbotschaft wird auch das bereits Erreichte analysiert. Neben der bereits laufenden Evaluation des Programms Jugend und Musik wird die Wirksamkeit des bestehenden Art 12a KFG zu den Musikschultarifen ermittelt. Der Wortlaut des Artikels wird vom VMS schon seit Jahren als irreführend beanstandet. Die Delegation des BAK stellte dazu eine, zusammen mit dem VMS vorbereitete Umfrage vor. Die Umfrage des BAK ist besonders wichtig, werden die Ergebnisse doch einen direkten Einfluss auf die bevorstehende politische Weichenstellung haben.

Grosses Interesse in den Mitgliedsverbänden
Einen zweiten Schwerpunkt bildeten, abgestimmt auf das Vorhaben der kommenden Kulturbotschaft, die Präsentation und Diskussion der bisherigen Vorarbeiten des VMS zum Thema Musikalische Begabtenförderung. Zentrale Informationen lieferten dazu die Ergebnisse der VMS-Umfrage zur Begabtenförderung in der Schweiz (siehe nebenstehenden Artikel). Das grosse Teilnehmerfeld zeugte von der Brisanz des Schwerpunktthemas. In mehreren Arbeitsgruppen diskutierten Delegierte und Gäste Chancen und Risiken verschiedener Begabtenförderungsmodelle und formulierten ihre Wünsche dazu. Die Resultate der Diskussion wurden im Plenum zusammengetragen. Sie werden nun aufbereitet und dürften im Lösungsfindungsprozess eine massgebliche Rolle spielen.

Die nächste DV findet am 22. März 2019 wieder in Olten statt.