Verbandsarbeit ist Teamwork
In idyllischer Abgeschiedenheit hat sich der neu formierte VMS-Vorstand in Passugg mit den Zielsetzungen des neuen Verbandsjahres beschäftigt.
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- Foto: Niklaus Rüegg
- Das VMS-Klausurteam 2018: v.l. Othmar Bucheli, Margot Müller, Stefanie Dillier, Christine Bouvard, Valentin Gloor, Thomas Saxer, Susanne Weber, Philippe Muller.
VMS-Klausurtagung 2018
Niklaus Rüegg – Die Jahresklausuren des VMS wurden in den letzten Jahren in unterschiedlichen Landesteilen durchgeführt, um mit den dortigen Kantonalverbänden einen vertieften Austausch zu pflegen. Die Aussprache mit den Exponenten des Tessiner Verbandes im letzten Jahr verschaffte den Vorstandsmitgliedern Einblicke in die Problemstellungen der Musikalischen Bildung eines zuweilen nicht gebührend beachteten Landesteils. An der diesjährigen Klausur vom 6. bis 8. September fiel die Wahl auf Graubünden, einen Musikschul-Kanton mit langer Tradition und grosser Vielfalt. Der Bündner Verband vereinigt 19 Schulen. Ein besonderes Merkmal ist die Geografie des Kantons mit den vielen Bergtälern sowie die kulturelle Vielfalt mit drei Sprachen. Präsident Patric Vincenz stellte die vier anwesenden Vorstandsmitglieder Anita Jehli, Rahel Hohl, Andi Schnoz und Urban Derungs vor und ging anschliessend auf die Situation seines Verbandes ein. Zurzeit beschäftigt ihn vor allem die schwierige Umsetzung des neu ¬revidierten Kulturförderungsgesetzes, welchem die Musikschulen zugeordnet sind. Urban Derungs, Leiter der Musikschule Chur, erläuterte die Geschichte seiner Schule, die im nächsten Jahr 100 Jahre alt wird, und wies auf die kommenden Feierlichkeiten hin.
Who is who
Die Klausur im September ist jeweils das erste Zusammentreffen des Vorstands nach der Sommerpause. Zu Sommerbeginn wurden gleich drei der fünf Vorstandspositionen neu besetzt und bei den Ressorts gab es eine Verschiebung der Zuständigkeiten. Christine Bouvard ist als Präsidentin neben der Verbandsführung für Politik und nationale und internationale Netzwerke zuständig. Stefanie Dillier übernimmt das Ressort «Public Affairs». Thomas Saxer ist für das neue Ressort «Finanzen und Dienstleistungen» verantwortlich, Philippe Müller für Musikpädagogik mit Schwergewicht auf der lateinischen Schweiz und Valentin Gloor betreut neben dem Vizepräsidium die Musikpädagogik mit Schwerpunkt Forschung und Branchenentwicklung. Das vormalige Vorstandsmitglied Andreas Weidmann führt seine erfolgreiche Kommunikationsarbeit in der neu geschaffenen Stabsstelle Kommunikation fort.
Am ersten Tag gab es Zeit, sich gegenseitig kennenzulernen, sich in die jeweiligen Ressorts einzuleben und sich mit den spezifischen Arbeitsweisen im Gremium und den Schnittstellen zwischen Vorstand und Geschäftsstelle vertraut zu machen.
Am zweiten Tag wurde unter Einbezug des DV-Büro-Mitglieds Othmar Bucheli (ZG) ein kritischer Rückblick auf die Tätigkeiten des vergangenen Jahres geworfen. Die Analyse der aktuellen Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken sowie die Formulierung der Akzente für 2019 brachten eine ganze Reihe verbesserungswürdiger Ansätze aber auch gut gelöster Aufgaben ans Licht. Die Erkenntnisse aus der SWOT-Analyse werden Eingang in den Mehrjahreszielplan 2019 – 2023 finden.
Projekte mit Vorlauf
Die VMS-Statistik 2020 wirft bereits ihre Schatten voraus. Diese Datenerhebung wird alle fünf Jahre durchgeführt. Die letzte wurde zusammen mit dem externen Fachpartner Dynelitics im Jahr 2015 erarbeitet und brachte vielfältige Erfahrungen hinsichtlich Projektaufbau und Erhebung mit sich, die für die Ausgabe 2020 sehr wertvoll sein werden.
Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus Vorstandsmitgliedern, der Geschäftsstelle und der Stabsstelle Kommunikation, wird sich ab November 2018 mit der Vorbereitung befassen. Im Herbst 2019 ist die Erhebung bei den Musikschulen vorgesehen. Ein Jahr später werden die Ergebnisse mit Schlussbericht vorliegen.
Das zweite Grossereignis, das im Jahr 2020 wiederkehren wird, ist das Forum Musikalische Bildung FMB mit seinem erfolgreichen Best Practice-Wettbewerb.
Erste inhaltliche und organisatorische Schwerpunkte wurden thematisiert. Die Vorarbeiten werden bis Mitte 2019 auf Hochtouren laufen.
Der politische Schwerpunkt der Tagung lag einmal mehr auf der Umsetzung des Verfassungsartikels «Musikalische Bildung» VA 67a auf Gesetzesebene. Der Einstieg erfolgte über die Ergebnisse der eben finalisierten Umfrage zur Begabtenförderung und setzte den Startpunkt für das Kernthema VMS-Engagement für die Kulturbotschaft 2021 – 2024. Die Analyse von «Jugend und Musik» (KVG Art 12) ergab, dass das Bundesprogramm bereits eine gewisse Stabilität erreicht hat, aber aus Sicht des VMS noch einer Weiterentwicklung bedarf. In Bezug auf die anderen, bereits bestehenden gesetzlichen Bestimmungen (KVG Art 12a, Tarifierung an den Musikschulen, und Art 16, nationale Projekte) sind gemäss Einschätzung des VMS Klärungen anzustreben. Im Hinblick auf die Kulturbotschaft 2021 – 2024 wird sich der VMS in allen erwähnten Bereichen, sowie insbesondere in der Begabtenförderung, für Weiterentwicklungen und Verbesserungen einsetzen.
Die nächste VMS-Jahresklausurtagung findet vom 5. bis 7. September 2019 statt.