Im Gedenken an Peter Minten 

Ein Brückenbauer für die musizierende Jugend

Niklaus Rüegg, 27.04.2018
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Peter Minten 2017

Im Gedenken an Peter Minten

VMS – Peter Minten ist am 12. März 2018 nach langer, schwerer Krankheit im Alter von 57 Jahren verstorben. Er war zwölf Jahre im VMS-Vorstand tätig und hat in dieser Zeit eine äusserst wertvolle Arbeit geleistet. Perfekt zweisprachig war er ein geschätzter Brückenbauer zwischen der Westschweiz und der Deutschschweiz. Nach seinem Abschied aus dem Vorstand wirkte er beim VMS bis zuletzt als Delegierter des Genfer Verbandes.
Peter Minten hat bei Thomas Friedli in Basel Klarinette studiert und im Jahr 1986 das Konzertreifediplom erlangt. Am Conservatoire populaire de musique, danse et théâtre in Genf übernahm er ein Pensum für Klarinette und Solfège. Später wurde er Dekan und 2002 zum Direktor seiner Schule gewählt.
Peter interessierte sich für Themen, die die engen Grenzen der Schule sprengten. Als im VMS im Jahr 1999 ein Vorstandssitz neu zu besetzen war, schlug ihm Olivier Faller - er war bis dahin einziges welsches Mitglied im VMS-Vorstand gewesen - vor, dem Gremium beizutreten, um die Präsenz der Romandie zu stärken. Peter ergriff die Gelegenheit, weniger aus Ehrgeiz als aus Interesse an der Sache.
Im VMS erlebte er zwei Präsidenten, zuerst Hans Brupbacher, unter dem er als Vizepräsident fungierte und ab 2006 Hector Herzig. Hector kannte Peter schon von der damaligen VMS-Schulleiterausbildung HERZKA her. Er hat ihn «als ausgesprochen interessierten Teilnehmer erlebt, der genau wusste was er wollte. Er war sehr teamorientiert und er hat sein Wissen und Können vorbehaltlos anderen weitergegeben. Er war kein lauter Zeitgenosse. Peter hat immer wieder auch die Stille gesucht und sich mit seinem Instrument oder einem Buch zurückgezogen». Hans Brupbacher schätzte «Peters wohlüberlegte Beiträge an den Vorstandssitzungen und seine Unterstützung all die Jahre sehr. Seine Schule brachte er zum Blühen und sein Klarinettenspiel war hochmusikalisch».
Peter setzte sich von Beginn an dafür ein, den VMS in der Westschweiz bekannt zu machen. Der Anteil der Westschweizer Schulen war im Verhältnis sehr niedrig: «So nahm ich meinen Pilgerstab und besuchte eine Schule nach der andern, um sie zu überzeugen, dem VMS beizutreten», sagte er in einem Interview im Jahr 2011, anlässlich seines Abschieds aus dem Vorstand. In der Umstrukturierung des Verbands spielte er eine aktive Rolle. Sein Ressort waren danach neu die Regionalkonferenzen: «Ich bin mir bewusst geworden, dass das richtige Mass zwischen einer nationalen Harmonisierung und der Rücksicht auf regionale Besonderheiten, dem Geist jeder Gemeinde, nicht leicht zu finden ist. Grundsätzlich sollten die Schulen, ihre Leiter und Lehrpersonen die Arbeit, die Arbeitsbedingungen, Strukturen, Bildungs- und Lerninhalte der andern besser kennen».
Die Zukunft der Musikalischen Bildung umriss er 2011 folgendermassen: «In sieben Jahren wird man von aussen betrachtet vielleicht eine merkliche Verbesserung feststellen: es wird Lehrpersonen mit dem Abschluss Master in Pädagogik geben. Zertifizierte Schulen werden in den kantonalen Bildungsgesetzgebungen verankert sein und in der Verfassung wird ein Auftrag für die musikalische Bildung festgeschrieben sein».
Mit Peter verlieren wir nicht nur einen loyalen Freund sondern auch einen exzellenten Musiker und einen lieben Menschen, der sich vorbehaltlos für die musizierende Jugend eingesetzt hat.