Preisgekrönte Projekte aus Luzern und dem Oberwallis
In der letzten Nummer haben wir an dieser Stelle die beiden Siegerprojekte des zweiten VMS-Best Practice-Wettbewerbs vorgestellt. Der Wettbewerb wird alle zwei Jahre im Rahmen des FMB weitergeführt werden.
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- Klein und Gross erfreuen sich am Klang.
VMS – Die sieben zum Wettbewerb zugelassenen Projektbeiträge zeigen alle beispielhaft, wie neue Wege in der Musikalischen Bildung fantasievoll und zukunftsorientiert beschritten werden können. Der erste Preis ging an die Fachgruppe Bild & Ton, für ein Kooperationsprojekt der Musikschule Basel mit dem K’Werk der Schule für Gestaltung Basel, der Publikumspreis ging an die École de musique Bienne / Université populaire Bienne-Lyss für «Initiation musicale pour enfants issus de la migration».
Spartenübergreifendes Kulturangebot für die Kleinen
Die Allgemeine Musikschule Oberwallis (amo) und die Zeughauskultur Brig (ZHK) erhielten für ihr spartenübergreifendes Gemeinschaftsprojekt «Kultur für die Kleinen und Ihre Begleitpersonen» den zweiten Preis. Das alte Zeughaus in Brig-Glis stand jahrzehntelang im Dienste der Armee. Heute ist das Gelände im Besitz der Stadtgemeinde und wird von einem Verein für kulturelle Zwecke genutzt. Eine der vielen Eigenproduktionen der ZeughausKultur ist der «ZighüsKinderKulturTreff», wie das preisgekrönte Projekt auf Walliserdeutsch genannt wird. Es fand am 13. November 2015 zum ersten Mal statt. Seither haben bereits über 2000 Besucher aus der Region Brig, Naters und Visp daran teilgenommen. Die Anlässe finden jeweils von November bis April wöchentlich am Donnerstagnachmittag in der ZeughausKultur statt. Angesprochen sind die Jüngsten ab drei Jahren. Ihnen und ihren Begleitpersonen wird die Möglichkeit geboten, mit altersgerechtem und professionellem Kulturschaffen in Kontakt zu kommen. Jedes Mal wird ein neues und abwechslungsreiches, spartenübergreifendes Programm mit Tanz, Theater, Gestaltung, Musik etc. angeboten. Immer ist die Musik zentraler Bestandteil des Gebotenen. Zeitgenössisches musikalisches Schaffen findet besondere Beachtung. Die letzten Programme der Saison 2017/18 beschäftigen sich mit Kunst & Utopie, einer Schauspielperformance, einer theatralen Auseinandersetzung mit der Welt in unserem Kopf im Stück «Leerkopf» und mit einem interdisziplinären Kinderspektakel, inspiriert von der Bilderbuchgeschichte «Babar der kleine Elefant».
www.zeughauskultur.ch
Mit dem Musikwagen auf Schulbesuch
Als Dritte kam die Musikschule Luzern mit «Musikschule auf Reisen – zu Besuch im Schulhaus» aufs Podest. Die Musikschule Luzern fährt mit einem Musikwagen, der als Erlebnisraum und Bühne dient, für drei Tage in ein Stadtquartier, vornehmlich mit einem hohen Anteil an Schülern mit Migrationshintergrund, und macht an den dortigen Schulen Werbung für den Musikunterricht – eine höchst wirkungsvolle Idee, wie sich herausstellte.
Das Projekt wird als Kooperation der Musikschule Luzern, des Luzerner Sinfonieorchesters und der Volksschule durchgeführt. Dabei spielt der Musikwagen eine wichtige Rolle. Das Sinfonieorchester liess diesen Holzwagen bauen, um Kindern in den Gemeinden der Zentralschweiz das Orchester vorzustellen. Die Musikschule Luzern erhielt das Angebot, diesen Wagen ebenfalls zu nutzen. Nach 2014/15 wird das Projekt in diesem Jahr bereits zum vierten Mal durchgeführt. Der Pilot fand im Schulhaus Matt im Stadtteil Littau (Oberstufe) statt. Die Musikschullehrpersonen wurden gebeten, Angebote für Primarschulklassen und Oberstufenklassen vorzubereiten. Dazu wurden auch Wünsche des Schulhauses eingeholt und abgeglichen. Im zweiten Jahr wurde die Primarschule Grenzhof ausgewählt. Sie liegt in einem Quartier, in dem nur wenige Schüler/innen zur Musikschule gehen. Im Jahr 2017 wurde das Projekt im Schulhaus Fluhmühle umgesetzt.
Das Ziel, den Kindern die Musikschule in ihrem soziokulturellen Umfeld und Schulalltag nahe zu bringen, ist bisher erreicht worden. Die Rückmeldungen sind sehr positiv, die Klassen zeigten grosses Interesse und viel Freude und die Nachfrage von Schulhäusern ist gross. Die Schülerzahlen in den bisher besuchten Quartieren sind tendenziell steigend. Kontakte konnten geknüpft, Informationen vermittelt, weitere Projekte installiert und wertvolle Erkenntnisse für die Schulentwicklung gewonnen werden.
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- Band heizt ein auf dem Musikwagen.