Austauschkonferenz Hochschule - Musikschulen Luzern
Sie Musikhochschule Luzern lud zur fünften Austauschkonferenz mit den Musikschulen. Es ging um das gemeinsame Weiterentwickeln von Lehre und Praxis.
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- Foto: Niklaus Rüegg
- In der stilvollen Kulisse des Zeugheersaals kamen zentrale Themen der Zusammenarbeit zur Sprache.
Niklaus Rüegg – In der Zentralschweiz ist der Austausch zwischen der Musikhochschule und den Musikschulen seit fünf Jahren institutionalisiert. Den Anstoss dazu gab vor acht Jahren eine VMS-Regionalkonferenz. Am 20. März 2009 traf sich eine beachtliche Schar von Musikschulleitenden und Vertretern der sechs Innerschweizer Kantonalverbände im neuen Südpol in Kriens, dessen grosszügige Räumlichkeiten kurz zuvor von der Luzerner Musikschule bezogen worden waren. Die Hochschule war damals intensiv mit dem Start des Bologna-Systems beschäftigt. Ein erster Bachelor-Studiengang fand gerade seinen Abschluss und der Master war noch nicht über das erste Semester hinaus gekommen. Ein Austausch zwischen den Musikschulen und der Hochschule gab es bis dahin praktisch keinen. An der Hochschule lag die Schweizerquote der Studierenden damals bei rund 80 Prozent. Dies wurde an der Konferenz als ein gewichtiges Argument für eine engere Zusammenarbeit mit den umliegenden Musikschulen angeführt, denn die Musikschulen «versorgten» ja die Hochschule mit Musikstudierenden und stellen diese nach Beendigung ihres Studiums als Lehrer wieder ein.
Gestärkte Zusammenarbeit
Der Aufmarsch am 20. September 2017 im wunderschönen Zeugheersaal im Hotel Schweizerhof Luzern war ähnlich «beachtlich» wie acht Jahre zuvor. Um es vorweg zu nehmen: In Luzern spürt man eine Aufbruchsstimmung und ein Wille, gemeinsam vorwärts zu kommen, wie kaum an einem andern Ort in der Schweiz. Rektor Michael Kaufmann betonte in seiner Begrüssung die befruchtende Wechselwirkung einer Zusammenarbeit: die Ergebnisse der Forschung sollten in der Praxis ankommen und umgekehrt müssten auch die an den Schulen erprobten neuen Lehr- und Lernformen einen direkten Einfluss auf die Ausbildung der Lehrpersonen an der Hochschule haben.
Als grosser Visionär erwies sich der ehemalige Musikschulleiter André Gosswiler, indem er in einem Sieben-Punkteprogramm die gegenwärtigen Probleme der Musikschulen darlegte, analysierte und mögliche Entwicklungsszenarien entwarf. Olivier Scurio erläuterte die zehnjährige, intensive Entwicklung seiner Musikschule in Dübendorf. Er konnte beim Thema «neue Lehr- und Lernformen», Stichworte «Multidimensionaler Unterricht» und «Team-Teaching», als dem Vollen schöpfen. Als Beispiel eines gut funktionierenden niederschwelligen Angebots durfte Felix Bänteli seine Privatschule Badabum vorstellen.
Hot Spot Südpol
Walter Hess, Leiter Institut für Musikpädagogik an der HSLU – er war auch schon an besagter Konferenz vor acht Jahren beteiligt – berichtete von einem intensiven Austausch im Rahmen einer Arbeitsgruppe, bestehend aus Musikschulleitenden und Personen von der Hochschule. Hier werde intensiv über eine Neustrukturierung der musikpädagogischen Ausbildung, nachgedacht. Anlass dazu ist nicht zuletzt der geplante Einzug der Musikhochschule im Neubau am Südpol im Jahr 2019. Dieser einzigartige Campus wird dereinst die besten Voraussetzungen für eine optimale Zusammenarbeit mit der lokalen Musikschule bieten.