Akademieluft geschnuppert
Am ersten gemeinsamen Symposium der Talentförderungsklassen der Basellandschaftlichen Musikschulen und der Musikschule Basel boten sich jungen Talenten gute Gelegenheiten, gemeinsam zu proben und von verschiedenen Dozenten Neues zu lernen.
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- «Eine gute Gelegenheit, ambitionierte Gleichaltrige kennen zu lernen.»
Das Begabtensymposium an der Musikakademie aus der Sicht einer Teilnehmenden
Reyhan Zetler – Vom 5.-7. Juni erklang viel Musik in den Räumen der Musikakademie Basel. 110 junge Baselbieter und Baselstädtische Musiktalente, formiert in 30 Kammermusikgruppen, trafen sich am Symposium ZUSAMMEN:KLANG, um gemeinsam zu musizieren und neue Klangwelten zu erforschen. In 14 Workshops hatte die jungen Musikerinnen und Musiker die Gelegenheit, ihre Stücke mit Dozenten der Musikakademie zu proben, technisch zu verfeinern aber auch ergänzende Programme zu besuchen. Dazwischen fanden auch einige ad hoc Konzerte statt, an denen die Teilnehmenden die einstudierten Werke vor Publikum präsentieren konnten.
Weiterbildung in inspirierender Umgebung
Drei Tage lang an der Musikakademie in Basel Workshops besuchen zu dürfen – das klang wie Musik in meinen Ohren, war ich doch als Musikschülerin von Liestal noch nie dort gewesen. Seit einem Jahr fahre ich auf dem Weg zur Uni jeden Tag an den ehrwürdigen Gebäuden vorbei und frage mich jedes Mal, wie es dort drin wohl aussehe. Als Mitglied eines Sängerinnenquintetts der Talentklasse der Musikschule Liestal bot sich mir nun die ideale Möglichkeit dazu. Ich durfte mich, zusammen mit meinen Kolleginnen, im Rahmen des Symposiums ZUSAMMEN:KLANG unter kundiger Anleitung mit Mozarts «Drei Damen» aus der Zauberflöte und einem Auszug aus Millöckers «Der Bettelstudent» auseinandersetzen.
Unser erster Workshop begann Samstagmorgen um neun Uhr bei Silvia Nopper. Mit ihr haben wir Facetten der unserer Stücke erprobt. Beispielsweise haben wir die klare und präzise Aussprache geübt, darstellerische Aspekte erforscht und mit verschiedenen theatralischen Darstellungsmöglichkeiten experimentiert.
Im zweiten Workshop bei Hans Jörg Rickenbacher wurde an unseren Solostücken gearbeitet. Ich sang Kurt Weills «Au fond de la Seine». Ein Lied, worin das Vergessene, die Abfälle und die Toten in der Seine vorkommen und die Sängerin dem Leiden dieses Flusses eine Stimme verleiht. Bei Hans Jörg Rickenbacher habe ich gelernt, wie man dieses Wehklagen musikalisch zum Ausdruck bringen kann.
Am Nachmittag besuchte ich einen weiteren spannender Workshop über Auftritt und Bühnenpräsenz: Wie kann man locker, aufrecht und mit einer offenen Haltung gehen? Wie verbeugt man sich richtig? Solche wichtigen Aspekte eines gelungenen Auftritts konnten wir mit Herrn Steinwarz gemeinsam üben.
Am nächsten Tag haben wir mit Silvia Nopper nochmals zwei Stunden an unseren beiden Stücke geprobt und am Nachmittag die erarbeitete Fassung an einem ad hoc Konzert zur offensichtlichen Freude des Publikum aufgeführt.
Es waren für alle Teilnehmer drei intensive Tage. Trotz leichter Erschöpfung waren wir, wie auch die Lehrpersonen und Dozenten, am Ende begeistert von diesem Projekt. Für mich war es ein sehr lehrreiches Symposium und auch eine gute Gelegenheit, die Musikakademie, andere Lehrpersonen und ambitionierte gleichaltrige Musizierende kennen zu lernen.