«Dies war der schönste Tag in meinem Leben»
Das «Jahr der Klarinette», ausgerufen vom Schweizer Blasmusikverband, fand an Auffahrt in Luzern vor einem grossen Publikum seinen glanzvollen Höhepunkt. Auf dem Europaplatz unter dem Dach des KKL war der Klang von 340 Klarinetten zu ver-nehmen. Im Konzertsaal löste das Programm «Dances in Concert» Begeisterung aus.
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- Foto: Arthur Häberli
Am Auffahrtstag war im und ums KKL herum die Klarinette tonangebend.
Corsin Tuor – Auf die Ausschreibung der Musikschule der Stadt Luzern «Mit der Klarinette auf die KKL-Bühne», meldeten sich 341 Klarinettistinnen und Klarinettisten an. Eine unglaubliche Zahl, wel-che die Erwartungen der Organisatoren bei weitem übertraf. Die Idee, das Jahr 2015 zum Jahr der Klarinette auszurufen ist Urs Heri, Mitglied der Musikkommission des Schweizerischen Blasmusikver-bandes, zu verdanken. Viele Leute – besonders hervorzuheben sind die drei Musiklehrpersonen Caro-line Krattiger, Hanstoni Kaufmann und Josef Fischer – haben sich mit viel Herzblut engagiert, damit diese Idee erfolgreich umgesetzt werden konnte. Den Organisatoren ist es auf eindrückliche Art und Weise gelungen, einem grossen Publikum aufzeigen, was für ein attraktives Instrument die Klarinette ist.
Open Air Konzert
Als Vorkonzert zu «Dances in Concert» fand auf dem Europlatz ein Open Air Konzert mit verschie-denen Klarinetten-Ensembles statt. Vor einer eindrücklichen Kulisse mit sonnigem, leicht windigem Wetter und einem wohlriechendem Bratwurstduft, herrschte unter dem KKL-Dach Feststimmung. Der Besucherandrang war so gross, dass man nur mit Mühe einen Blick auf die musizierenden Ensembles werfen konnte. Mit viel Musikalität und Virtuosität wurde grosse Werbung für Mozarts Lieblings-instrument gemacht. Interessierte Besucherinnen und Besucher konnten derweil die ganze Klarinet-tenfamilie ausprobieren. Dafür stand der Klarinettenbus des Schweizerischen Blasmusikverbandes zur Verfügung, der mit verschiedensten Instrumenten der Klarinettenfamilie bestückt war.
Massed Clarinet Ensemble
Der Klarinettenspot des Massed Clarinet Ensemble im Rahmen des Jugendblasorchester Luzern (JBL) Konzertes im ausverkauften weltberühmten weissen Konzertsaal gestaltete sich für alle Teilnehmen-den zu einem nachhaltigen musikalischen Erlebnis. Die von Maurice Illi moderierte Klarinettenge-schichte mit den kleinen Tigerklarinetten und den grossen Klarinetten, die zusammen gemeinsame Sache machten, wirkte begeisternd und rundete den Auftritt perfekt ab. Der minutenlange starke Applaus, der als Zugabe Kasi Geisers «Ein Abend am Vierwaldstättersee» erheischte, wird noch lange in Erinnerung bleiben, und bei vielen (Spielenden und Zuhörenden) Sehnsüchte nach weiteren herrli-chen Klarinettenevents wecken:
Was für ein Bild! Von der sechsjährigen bis zur dreiundsiebzigjährigen Klarinettistin spielten in diesem Intergenerationsorchester Musikschüler, die ihr erstes Unterrichtsjahr noch nicht beendet haben, Laien, die aus der ganzen Schweiz extra für dieses Projekt nach Luzern angereist waren, zusammen mit bestandenen Berufsmusikern. Kaum zu glauben, was für einen herrlich schönen, runden und warmen Klang dieser Klarinettenchor produzierte.
Uraufführung
Im Zentrum von «Dances in Concert» stand das Jugendblasorchester Luzern (JBL), ein siebzigköpfi-ges, ausgebautes sinfonisches Blasorchester unter der Leitung von Josef Fischer, das zu den besten Jugendformationen der Schweiz gezählt werden kann. Dem JBL wurde die Ehre zuteil, eine der drei vom Schweizerischen Blasmusikverband in Auftrag gegebenen Auftragskompositionen für Klarinette uraufzuführen. Die Solisten des Klarinetten-Quartetts «Latin Woods» von Mario Bürki, erhielten so die Möglichkeit ihr Können vor einem grossen Publikum zu zeigen.
Mit der bemerkenswerten Wiedergabe einer eigenen Bearbeitung von «Japanese Impressions» verab-schiedete sich Marcel Oppliger nach fast 40 Jahren als Schlagzeuglehrer an der Musikschule Luzern und Registerlehrer beim JBL in die wohlverdiente Pension.
Der begnadete Luzerner Trompeter Patrick Ottiger, der sich in der Klassik und im Jazz gleichmassen zu Hause fühlt, war der Gastsolist an diesem Konzertabend. Was er im Trompetenkonzert von Arutjunjan und in «It Don’t Mean a Thing», einem Jazzklassiker, musikalisch zu bieten hatte, war Extraklasse. Claudia Muff ist als virtuose Akkordeonistin weit über die Ländlermusikszene hinaus bekannt. Mit ihren schnellen Fingern tänzelte sie virtuos über die Akkordeontasten oder untermalte den sprachge-wandten Moderator Maurice Illi mit Akkordeonklängen und begeisterte mit ihrem Spiel nicht nur die anwesenden Ländlermusikfreunde.
Vollendete Tanzkunst
Dem Konzertmotto «Dances in Concert» entsprechend verband das spartenübergreifende Projekt die zwei Kunstgattungen Musik und Tanz. Zu den Klängen der «Jazzsuite Nr.2» von Shostakovich tanzten sich Schülerinnen der Dance Art Balletschule Luzern zusammen mit ihren Ballettlehrerinnen in die Herzen der Konzertbesucher. Die drei Friedli-Sisters, die sich trotz ihres jungen Alters von 18-21jährig bereits seit zwölf Jahren dem Stepptanz widmen, vermochten die Konzertbesucher mit ihrer «Fuss-Perkussion» zu begeistern.
Rückmeldungen
„Ein mega grosses Dankeschön für diesen musikalisch klangvollen, wunderbaren, einzigartigen, phan-tastischen und gigantischen Auftritt im KKL. Es war ein Abend mit vielen Emotionen und Highlights. Euer Klarinettenklang hat sämtliche Zuhörer begeistert und berührt. Ein riesengrosses, dickes Kom-pliment richte ich an die Organisatoren, die diesen Event unseren Kids ermöglicht haben. GENIAL.“... (M. Unternährer, Eltern)
„Dies war der schönste Tag in meinem Leben“… (junge Teilnehmerin)
„Es war ein super tolles Erlebnis. Die Abläufe waren perfekt organisiert und auch das Wetter spielte hervorragend mit. Vielen Dank für den grossen Aufwand, den Sie auf sich genommen haben. Dieser Tag wird mir lange in Erinnerung bleiben.“... (M. Schmid)
„Ich wollte mich bei Ihnen für die Organisation des tollen Anlasses von gestern bedanken. Danke, dass Sie mir die Chance gegeben haben, einmal im KKL Luzern auf der Bühne zu stehen.“ ... (F. Saladin)
„Auf diesem Wege möchte ich mich herzlich bedanken, dass ihr so vielen Klarinettenschülern einen unvergesslichen Tag im KKL und mit Gleichgesinnten ermöglicht habt.... Meine Kinder hatten glänzen-de Augen und waren am Abend hundemüde aber glücklich und strahlten. Und die Eltern waren stolz auf ihre Lieblinge.... Vorhin hat mir eine Mutter geschrieben, Ihre Tochter hätte beim heimfahren nonstop erzählt und heute Morgen hätte sie verkündet: sie möchte noch ganz viele Jahre zu mir in den Klari-Unterricht kommen. So schön, Ziel erreicht, SUPER …“ (S. Riebli, Klarinettenlehrerin)