VMS DV mit zukunftsträchtigen Themen 

Zwischenbilanz der Verbandsarbeit 2015

Niklaus Rüegg, 21.06.2015

Die Delegiertenversammlung vom 12. Juni gestaltete sich als vollbepackter Rück- und Ausblick auf die vielschichtigen Aufgaben des VMS.

VMS DV mit zukunftsträchtigen Themen

Niklaus Rüegg – Als neue Delegierte konnte Präsidentin Christine Bouvard Hanspeter Schoch, St. Gallen, Blaise Héritier, Jura und Andreas Koller, Appenzell begrüssen. Im Laufe des intensiven Informations- und Arbeitstags standen neben den statutarischen Geschäften und vielen wertvollen Informationen aus den Ressorts und Kantonalverbänden Traktanden wie die Verabschiedung des Factsheet «Aufgabenteilung Dachverband – Kantonalverbände», ein Ausblick auf das 40-Jahre-Jubiläum anlässlich der DV am 20. November und die Trägerschaftskonferenz vom 23. Oktober in Bern auf der Tagesordnung. Felix Bamert berichtete aus der «AG Begabtenförderung und Pre-College». Es ging hier zunächst darum, in vorbereitenden Gesprächen zusammen mit Vertretern der Konservatorien und Musikhochschulen die Schnittstellen zu klären und ein Update des VMS-Leitfadens zur Begabtenförderung in Angriff zu nehmen.

Gesetzliche Umsetzung von VA 67a
Die VMS-Grossprojekte Statistik, quarte, FMB und Musikschule von morgen sowie viele andere Verbandsaufgaben nahmen die Vorstandsmitglieder im ersten Halbjahr 2015 stark in Anspruch. Präsidentin Christine Bouvard war überdies viel auf der politischen Bühne, oder besser gesagt hinter der Bühne unterwegs, um die Gesetzesformulierungen zu Art. 12 und 12a KFG mit beeinflussen zu können. Die Kulturbotschaft 2016 bis 2020 ging bekanntlich auf Anhieb sowohl durch den Stände- als auch Nationalrat. Mit dem darin enthaltenen neuen Bundesprogramm Jugend und Musik und den Minimalrichtlinien zu Musikschulen und Begabtenförderung konnte das gegenwärtig maximal Mögliche herausgeholt werden. Damit ist der Verfassungsauftrag von Art 67a allerdings erst teilweise erfüllt. Die politische Arbeit wird also weitergehen.

Freizeitförderung Jugend und Musik
Aus den rund drei Dutzend Massnahmen, die eine Expertengruppe unmittelbar nach der Abstimmung im September 2012 erarbeitet hatte, pflückte das Bundesamt für Kultur den Vorschlag zur Schaffung eines Bundesprogramms zur musikalischen Breitenförderung heraus. Es soll ein Fördergefäss des Bundes analog Jugend und Sport zur Stärkung des Zugangs zur Musik in der Freizeit werden. Laienvereine, aber auch Schulen und Musikschulen sollen Zugang zum Programm haben für Angebote, die nicht zu ihrem Grundangebot gehören (z.B. Extrakurse oder Lager). Jugend und Musik dürfte bis 2020 voraussichtlich mit 2,5 Millionen Franken pro Jahr alimentiert werden.
Seit März 2015 arbeitet das BAK mit den Musikverbänden in einem «Soundingboard» an der Erarbeitung der Programmstruktur. Der VMS arbeitet auch mit. Aufgrund der deponierten Anliegen der Musikverbände erarbeitet nun das BAK ein Förderkonzept, das per Ende September erwartet wird.

FMB und MVM mit Zukunftsthematik
Am 22. und 23. Januar 2016 steht bereits wieder das Forum Musikalische Bildung FMB an. Das Dachthema lautet «Auf zu neuen Ufern» und beschäftigt sich mit Innovation und Wandel in der Bildung. Das Konzept der Best Practice-Modelle von 2014 wird dieses Mal durch einen Wettbewerb noch attraktiver gestaltet. Die fünf prämierten Projekte werden anlässlich der Jubiläums-DV im November 2015 vorgestellt. Am FMB kommen dann alle ausgewählten Eingaben zum Zuge (vgl. Bericht FMB und Interview Guggenbühl in dieser Nummer).
Ebenfalls mit der Zukunft der Musikschulen beschäftigt sich das Mehrjahresprojekt des VMS unter dem Titel «Musikschule von morgen» kurz MVM. Unter den verschiedenen Teilprojekten ist jenes der «Zusammenarbeit mit Laienverbänden» am weitesten fortgeschritten. Letizia Walser gab Auskunft zum Stand der Arbeit in ihrer AG zu den Themen Kooperation, Synergien und Sensibilisierung. Zum Zwecke einer optimalen Kommunikation wurde auf der Homepage des VMS eine neue Unternavigation «Musikschule von morgen» eingefügt. Dort, und über alle andern Kommunikationskanäle wird der VMS kontinuierlich über den Fortgang der Projekte informieren. Die nächste umfassende Berichterstattung ist an der November-DV 2015 vorgesehen.

Statistik auf der Zielgeraden
Nachdem die Statistikerfassung auf eine interaktive webbasierte Basis gestellt wurde, konnte die Akzeptanz dank verbesserter Bedienerfreundlichkeit und angepasstem Fragenkatalog markant gesteigert werden. Nachdem verschiedene Pilotschulen das neue Programm im Frühjahr auf dessen Praxistauglichkeit getestet hatten, wurden die Links mit dem fertigen Fragenkatalog durch die beauftragte Firma Dynelytics an alle Musikschulen geschickt. Ende Juni war Rücksendetermin und während der Sommerferien erfolgt die Auswertung. Die Ergebnisse werden an DV im November 2015 präsentiert.

quarte
Margot Müller, Rainer Walker und Thomas Saxer berichteten über den Stand der Arbeiten an quarte Open Label, dem neuen, frei zugänglichen Qualitätsmanagementsystem aus dem Hause VMS. Zuerst wird die deutsche Version fertig gestellt, später die französische. Das Prinzip der Musikschule als «Lernende Organisation» wird auch für das quarte Open Label gelten und es soll praxisnah gestaltet werden. Als «Spielwiese» wurde der Prozess Musikunterricht gewählt, weil dieser Bereich allen Beteiligten am besten vertraut ist.
Um den grossen Unterschieden unter den Schweizer Musikschulen gerecht zu werden wurde ein modulares System gewählt. Es wird obligatorische Kernmodule, Wahlpflichtmodule und freiwillige Wahlmodule geben.
quarte Open Label ist kompatibel mit quarte III und kann somit später erweitert werden.
Ob eine Zertifizierung ermöglicht werden soll, ist noch offen. 2016 wird das umgearbeitete Programm in Workshops und durch Pilotschulen getestet und anschliessend angepasst.

Die nächste DV findet als Einstieg zu den Jubiläumsfeierlichkeiten am 20. November in Biel statt.
Am 11. März 2016 wird eine Zusatz-DV in Olten abgehalten.