Der kantonale Musikschulverband packt heisse Eisen an. 

Arbeitstag und GV des Verbands für die Musikschulen des Kantons Luzern

Jovita Tuor, 10.11.2014

Am 25. Oktober 2014 fand der 11. Arbeitstag mit GV des VML in Escholzmatt statt.
Nach der ordentlichen Generalversammlung referierte Andi Hoffmann über das Thema «Wenn Profis und Ehrenamtliche sich treffen – Führung als Erfolgsfaktor».

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Schüler- und Jugendchor Utopia, Leiter Simon Strebel.

Der kantonale Musikschulverband packt heisse Eisen an.

Jovita Tuor – Präsident Franz Grimm und der Jugendchor «Utopia» der fusionierten Musikschulen Marbach/Escholzmatt begrüssten die geladenen Musikschulleitungen, deren Präsidien und Gäste. Alle Geschäfte der Traktandenliste wurden einstimmig genehmigt. Als Nachfolgerin des zurück getretenen Armin Hodel wählte die Versammlung Ursula Jung, MS Schüpfheim, zur neuen Revisorin.
Der Unternehmensberater Andi Hoffmann referierte über die erfolgreiche Führung mit Profis und Ehrenamtlichen. Um in diesem Bereich zu reüssieren, seien nur fünf bis sechs «Vs» notwendig: Vision, Verantwortung, Vermögen, Vertrauen, Verkauf und Verständnis. Anschliessend musizierte das «Trio Alpenperlen» der lokalen Musikschule.

Brisante Verbandsaufgaben
In Zusammenarbeit mit der Hochschule Luzern – Musik wird der VML nach Lösungen suchen, um den Mangel an diplomierten Musiklehrpersonen für Musik und Bewegung zu entschärfen. Das auf dem Berufsauftrag für Musiklehrpersonen basierende Portfolio dient vor allem Musiklehrpersonen, die an mehreren Musikschulen angestellt sind. Alle Aufgaben, die neben dem Unterrichten zu erfüllen sind, werden im Portfolio erfasst und können ausgewiesen werden. Der VML bemüht sich ebenfalls um eine kantonale Lösung bezüglich Stufentests.
In den kommenden Jahren werden aufgrund der Vorgaben des Kantons Luzern kleine Musikschulen fusionieren oder sich zu Zweckverbänden zusammenschliessen, was mit Mindereinnahmen der Mitgliederbeiträge zur Folge hat. Der Vorstand erarbeitet Grundlagen für den Entscheid der GV 2015 zur künftigen Verbandsfinanzierung.
Weiterhin engagiert sich der VML an der Entwicklung der «Talentförderung Musik des Kantons Luzern», TMLU. Hier stellt sich die Aufgabe einer Erhöhung der finanziellen Mittel wegen grosser Nachfrage.
Zur Sprache kam auch die Zusammenarbeit mit den Verbänden: Dachverband (VMS), Musiklehrerverband (MLV), Luzerner Kantonal-Blasmusikverband (LKBM) und via kantonale Musikkommission mit dem Verband Luzerner Gemeinden (VLG) und der Hochschule Luzern – Musik. Aldo Magno, Leiter der Dienststelle Gymnasialbildung des Kantons Luzern, orientierte über die Gleichstellung der Anstellungsbedingungen im Instrumentalunterricht an Gymnasien und Gemeindemusikschulen. (Massnahme des Sparpakets der Luzerner Regierung, siehe Neue Luzerner Zeitung vom 25. Oktober 2014).

Regionales Modell der Zusammenarbeit
Alexandra Bürgi-Iten informiert über die Regiogruppe Seetal. Die Musikschulleiter des Seetals hätten bereits vor vielen Jahren aus einer Not eine Tugend gemacht. Die inzwischen bewährte Regiogruppe Seetal koordiniert Daten, vermeidet Doppelspurigkeiten, erstellt ein regionales Weiterbildungskonzept, stellt ein möglichst vollständiges Instrumentalangebot sicher und organisiert gemeinsame Projekte wie Weiterbildung, Solowettbewerb und Jugendmusiktreffen.

Die Co-Geschäftsführerin des VMS, Jovita Tuor, berichtete über den aktuellen Stand der Umsetzung des Verfassungsartikels 67a. Die Vernehmlassung der Kulturbotschaft ist abgeschlossen. Nach deren Genehmigung durch den Bundesrat wird sie ab Januar 2015 in den Kommissionen besprochen und danach im Parlament debattiert. Die Kantone haben bezüglich Musikschulen in vielen Punkten ihre Bildungshoheit geltend gemacht. Die Ausarbeitung des Programms Jugend + Musik wird vom BAK und von Vertretern der Schweizer Musikverbände vorgenommen.
Jost Feer, Musikschulbeauftragter des Kantons Luzern, nannte die neusten Zahlen betreffend Nachdiplomierungen. Mittlerweile sind 731 von 984 Musiklehrpersonen im Besitze eines Diploms und der Prozess ist in wenigen Jahren abgeschlossen. Die Fusionen bzw. Zusammenschlüsse der Musikschulen wegen der vorgeschriebenen sinnvollen Grösse durch den Kanton sind bis 2015/16 ebenfalls abgeschlossen. Der kantonale Weiterbildungstag für Musiklehrpersonen findet nach der erstmaligen Ausführung im 2014 jährlich statt.