Jahresklausur des VMS in heimischer Umgebung 

Aus Worten Taten werden lassen

Niklaus Rüegg, 07.10.2013

Der grösste und einflussreichste Schweizer Verband auf dem Gebiet der musikalischen Bildung ist selbstbewusst in die Planung der nächsten Jahre gestartet. Die dreitägige Klausur wurde an der Musikakademie Basel durchgeführt.

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Das Klausurteam v.l.: Felix Bamert, Susanne Gilg, Ruth Hochuli, Helga Loosli, Christine Bouvard, Jovita Tuor, Andreas Weidmann, Margot Müller.

Jahresklausur des VMS in heimischer Umgebung

Niklaus Rüegg – Die Wahl des diesjährigen Durchführungsortes ist auf den ersten Blick nicht sehr originell, ist Basel doch der Sitz des VMS. Zwei Gedanken waren dafür ausschlaggebend: die nahe Pensionierung der in der Region beheimateten Geschäftsführerin und die Hochschule, die als Sitzungsort eine zukunftsweisende Zusammenarbeit mit andern Bildungseinrichtungen symbolisiert. An der Klausur legt der Vorstand jeweils Anfang September die Jahres-, respektive Mehrjahresstrategie des Dachverbandes VMS fest. Jede Planung beinhaltet auch ein Innehalten, ein Zurückblicken auf die geleistete Arbeit und ein Abgleichen mit den Grundsätzen, die sich der Verband einst gegeben hatte. Die Vision des VMS heisst: «vorausgehen, verbinden, unterstützen». Im Leitbild (Wortlaut siehe VMS-Webseite) ist die Rede von Interessensvertretung, Positionierung, Verankerung und Dienstleistungen rund um die musikalische Bildung. Diese Vorgaben wurden zu Beginn der Arbeit erläutert und als verpflichtende Basis vorausgesetzt.

Zusammenarbeit
Die Präsidentin Christine Bouvard Marty stellte die Klausur 13 unter das Motto «VMS virtuos in die Zukunft 2014» und strich das Thema «Zusammenarbeit» als zentral für die künftige Verbandsarbeit heraus. Das Funktionieren der internen (Vorstand – neue Geschäftsführung) und externen Zusammenarbeit mit den Mitgliederverbänden, Partnerverbänden (KMHS, SMR, j+m, Laienverbände), Volksschulen, Pädagogischen Hochschulen, Kantonen und Kommunen, Anbietern von Kunstvermittlung, der Wirtschaft, sowie die Pflege der internationalen Beziehungen sei von grundlegender Bedeutung.
Bei der Bewertung des vergangenen Jahres wurde die gute Arbeitsatmosphäre hervorgehoben. Die Vernetzung mit BAK, EDK, KMHS, SMR und den Laienverbänden wird als «gut aufgegleist» empfunden. Das kurzfristige Ausscheiden Willy Odermatts aus dem Vorstand erforderte hingegen von den übrigen Mitgliedern ein erhebliches zusätzliches Engagement.
Zur allseitigen Genugtuung konnte für die Neubesetzung der Geschäftsstelle eine optimale Lösung gefunden werden. Es wird eine Ko-Leitung bestehend aus den in Musikschulkreisen bestens bekannten Jovita Tuor und Margot Müller geben. Zusammen verfügen sie ab Januar 2014 über ein 110-Prozent-Pensum.

Musikschule von morgen
Zur ersten Arbeitsphase stiessen Jovita Tuor und Margot Müller sowie Susanne Gilg als Vertreterin der Delegiertenversammlung hinzu. Die drei Damen sorgten für eine äusserst wertvolle Aussensicht auf die Vorstandsarbeit. Zu den durch den Vorstand bereits zuvor identifizierten Arbeitsbereichen «Musikschule der morgen» und Statistik 2015 wurden konkrete Fragenstellungen formuliert und detailliert diskutiert.
Unter dem Aspekt der Strukturentwickelung hin zu einer «idealen Musikschule» fielen die Stichworte Kompetenzzentren, Professionalisierung, Mindestgrösse der Schulen, finanzielle Heterogenität, Weiterbildung, Flexibilisierung des Unterrichtes. Die Vernetzung mit der Volksschule bildet ein zentrales Anliegen. Die Integration in den Schulalltag gilt für die Musikschulen als überlebenswichtiges Ziel. Auf der Angebotsseite wurde eine Plattform zur Abklärung der Kundenbedürfnisse angeregt. Best Practice-Modelle sollen zur Erschliessung neuer pädagogischer Wege führen; genannt wurden: Erlebnis Musik, Spannungsfeld Spass – Bildungsauftrag, neue Technologien im Unterricht, neue Unterrichtsformen.
Die im Sommer 2013 unter grossem Einsatz fertig gestellte Statistik diente dem Vorstand einerseits zur Identifikation der Handlungsfelder wurde aber andererseits selbst zum Thema. Bereits im nächsten Jahr werden die Vorbereitungen für die Statistik 2015 beginnen. Eine externe Fachbegleitung soll zur Erarbeitung eines konzisen Fragebogens, der eine klare Auswertung und das Erstellen von Korrelationen ermöglicht, beigezogen werden. Auch sollen Tools zur Erleichterung von Erfassung und Auswertung evaluiert werden. Die DV und die Kantonalverbände werden bereits zu Beginn der Vorbereitungsphase mit einbezogen.

Jahreszielplan und wie weiter
Der neue Jahreszielplan wird gegenwärtig finalisiert und wird den Delegierten an der November-DV vorgelegt werden. Pendenzen und weiterzuführende Themen aus dem Jahreszielplan 2013 wurden aufgenommen und ergänzt. Dazu gehören der BAK-Bericht mit dem Massnahmenkatalog, an welchem der VMS im laufenden Jahr intensiv mitgearbeitet hat; bei der «AG Handbuch Politik» geht es um die Fertigstellung und Aufnahme der Ergebnisse aus dem politischen Prozess 2014. Beim Fokusthema quarte wurden klärende Gespräche mit den Kick-Off-Verantwortlichen vereinbart. Diskutiert werden sollen Neuerungen und Anpassungen sowie die Zertifizierungsfrage. Grundsätzlich will sich der VMS bei diesem wichtigen Thema wieder auf seine strategische Rolle zurück besinnen. Das Verfassen eines Grundsatzpapiers zum QM wird angestrebt.

Wie immer war das Rahmenprogramm der Klausur von erlesener Qualität. Von einer Führung durch die topmoderne Bibliothek der Musikakademie über den Besuch des Musikinstrumentenmuseums im Lohnhof mit herausragendem Musikgenuss, dem hochstehenden kulinarischen Niveau bis hin zur Unterbringung im ehemaligen Untersuchungsgefängnis der Stadt, welches vor einiger Zeit zum Hotel umfunktioniert wurde, genügte die Klausur 2013 durchwegs den höchsten Ansprüchen. Die Klausur 2014 wird im Entlebuch abgehalten werden.


 

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Attraktives Rahmenprogramm
Die Führung durch die moderne Bibliothek der Musikhochschule Basel beeindruckte den VMS-Vorstand.