Qualität für die Zukunft
Ende August erhielt die Regionale Musikschule Dübendorf das Zertifikat für die erfolgreiche Implementierung von quarte III, dem Qualitätsmanagementsystem des VMS. Quarte III entspricht ISO9001 der «International Organization for Standardization».
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- Foto: Niklaus Rüegg
- Das begehrte Zertifikat geht in die Hände des stolzen Schulleiters über.
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- Foto: N. Rüegg
- Anna Känzig ist erst seit diesem Sommer Lehrerin an der rmd.
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- Foto: Niklaus Rüegg
- Zwei "Alte Hasen" spielen gross auf.
Die Musikschule Dübendorf erfüllt mit quarte III die höchsten Qualitätsstandards.
Niklaus Rüegg – Die Musikschule Dübendorf ist in mehrfacher Hinsicht beispielgebend im Hinblick auf eine optimierte Gestaltung der ausserschulischen musikalischen Bildung in der Schweiz. 2006 wurde die Integration von Musikschule und Primarschule besiegelt, ein Schritt, der die für eine erfolgreiche Musikschul-Zukunft unabdingbare Zusammenarbeit der beiden Schularten vorausnimmt. In den Jahren 2010 bis 2012 erfolgte eine schrittweise Zusammenlegung der Musikschulen Schwerzenbach, Wangen-Brüttisellen und Fällanden mit Dübendorf. Dadurch hat die Schule eine ökonomisch rentable Grösse erreicht. Auch auf pädagogischem Gebiet wird in Dübendorf unter der engagierten und visionären Leitung von Olivier Scurio Vorbildliches geleistet. So beschäftigt sich die Schule seit geraumer Zeit und unter begeisterter Mitarbeit vieler Lehrpersonen mit der Erarbeitung der Grundlagen für einen multidimensionalen Unterricht (MDU) nach Gerhard Wolters.
Die Implementierung des prozessorientierten Managementsystems quarte bildet einen weiteren, grossen Schritt in Richtung einer musikalischen Bildungslandschaft der Zukunft, die den veränderten Bedürfnissen und Erfordernissen ausserschulischer musikalischer Bildung Rechnung trägt.
Das Feuer weitertragen
Olivier Scurio und seine Schule durften sich am 30. August im Kulturzentrum Obere Mühle in Dübendorf anlässlich der Übergabe des Zertifikats von einer Schar interessierter Personen feiern lassen. Ohne die Unterstützung seiner Lehrpersonen, hätte er den Kraftakt der Einführung von quarte nicht bewältigen können, betonte Scurio. Sie trügen durch ihre pädagogisch-künstlerische Kompetenz täglich ihr Feuer und ihre Kreativität in die Schule hinein. Er als Schulleiter dürfe dieses Feuer aufnehmen und weitertragen. Speziell hob Scurio die Mitarbeit des Sekretariats (Silvia Knüsel und Vivian Nemeth), seines Ko-Leiters Martin Sonderegger sowie die wohlwollende Unterstützung der Behörden und der Schulkommission hervor.
Hector Herzig, Ex-VMS-Präsident, hatte beim Einführungsprozess als Fachmann Pate gestanden: «Ihr habt ja schon alles; jetzt braucht ihr nur noch die Prozesse zu definieren», hatte Herzig zu Beginn versprochen – die Arbeit habe sich dann allerdings als bedeutend komplexer erwiesen, doch «es habe sich gelohnt», strahlt Scurio.
Im Sommer wurde den Lehrpersonen das druckfrische Organisationshandbuch (OHB) überreicht. «Da steht alles drin. Ich kann jetzt einen Schritt zurück machen und mich wieder andern Sachen widmen».
Massgeschneidertes QM
Hector Herzig, gratulierte Olivier Scurio herzlich zum Erfolg und lobte ihn als unermüdlichen «Motor» und «Motivator». Herzig erklärte die Vorzüge von quarte, welches eigens für die besonderen Erfordernisse von Musikschulen entwickelt wurde. Die teilzeitweise angestellten Lehrpersonen haben an den Musikschulen keine Pensengarantien und tragen somit das volle unternehmerische Risiko. Das Kerngeschäft Unterricht ist als künstlerisch-pädagogische Tätigkeit nicht messbar: «Die Blackbox des Unterrichts muss frei bleiben, damit die Lehrperson individuell auf des jeweilige Lerntempo des Kindes eingehen kann», so Herzig. Aus diesen Gründen brauchen schöpferische Institutionen auch ein schlankes und unbürokratisches QM, das den spezifischen Gegebenheit Rechnung trägt. Das QM quarte sei auch wichtig für die Transparenz gegen aussen und als Argument gegenüber den Behörden zur Rechtfertigung der beträchtlichen Subventionen.
Zum Schluss überreichte Liliane Gabriel von der Schweizerischen Vereinigung für Qualitäts- und Managementsysteme SQS das wertvolle Zertifikat. Alle drei Jahre wird eine Rezertifizierung erfolgen.
Die Feier wurde umrahmt durch hochstehende musikalische Beiträge der Lehrpersonen Palma Martello, Klavier, Cecilia Garcia, Violoncello und Anna Känzig, Gesang und Gitarre.
Interview mit Schulleiter Olivier Scurio:
http://www.youtube.com/watch?v=F_bwojqb61o
Die Musikschule Dübendorf wurde – wie viele andere Schweizer Musikschulen – in den Sechzigern des letzten Jahrhunderts gegründet (1968). 1970/71 wurde mittels Anschlussvertrag eine Zusammenarbeit mit den Gemeinden Schwerzenbach und Wangen-Brüttisellen festgelegt. 2010 kam der grosse Wandel. Unter der engagierten Führung von Schulleiter Olivier Scurio stimmten die Gemeinden Dübendorf, Schwerzenbach und Wangen-Brüttisellen einem Zusammenarbeitsvertrag zu. Die Schulleitungen und Sekretariate wurden zusammengeführt und werden seither zentral von Dübendorf aus unter dem Namen Regionale Musikschule Dübendorf (rmd) betrieben. Seit August 2012 ist auch die Gemeinde Fällanden Bestandteil der rmd. Aktuell unterrichten an der Schule 70 Lehrpersonen knapp 1'200 Schülerinnen und Schüler im Alter von 5 bis 75 Jahren.
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- Foto: Niklaus Rüegg
- v.l. Hector Herzig, Liliane Girsberger, Olivier Scurio, Martin Sonderegger, Liliane Gabriel