Lehrerwechsel kann Begabten nützen 

KANTONALVERBÄNDE

28.12.2012
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Fachleute «hirnen» über heikle Themen in der Begabtenförderung Musik Thurgau.

Lehrerwechsel kann Begabten nützen

An der jährlichen Tagung zur «Begabtenförderung Musik Thurgau» fand eine Podiumsdiskussion zum Thema «Schüler-Lehrer-Bindung im Musikunterricht» statt.
Alexandra Kirchmann - Die Regierung des Kantons Thurgau kennt als einziger Kanton ein Rahmenkonzept zur Begabtenförderung Sport und Musik auf Sekundarstufe I. Die talentierten jungen Musiker und Sportler kommen in den Genuss einen individuellen, reduzierten Stundenplans, welcher es ihnen erlaubt, mehrere Stunden pro Tag zu üben oder zu trainieren.
In keinem anderen Unterricht gibt es eine so enge Schüler-Lehrer-Beziehung wie Im Musik-Einzelunterricht. Dies ist häufig von Vorteil, kann aber auch zum Nachteil werden. Gerade beim Thema Lehrerwechsel erlebt man häufig Probleme und Widerstände, die mehr auf der Beziehungsebene spielen als auf fachlicher Ebene. An der Podiumsdiskussion der Jahrestagung «Begabtenförderung Musik Thurgau» diskutierten Vertreterinnen und Vertreter aus dem Musikschulwesen über diesen Themenbereich.
Alle Fachleute waren sich einig, dass ein Lehrerwechsel in gewissen Situationen sinnvoll ist. Gerade zielstrebige Schüler kommen irgendwann an den Punkt, an dem sie neue Impulse von einem andern Lehrer benötigen.
In der Sportförderung ist der Trainerwechsel institutionalisiert. Steigt jemand in eine andere Liga auf, bedeutet das automatisch auch einen Trainerwechsel. Im Bereich Musik gibt es bei Lehrerwechseln häufig Missstimmungen. Für den «verlassenen» Lehrer bedeutet die Weitergabe eines Schülers eine Pensenreduktion. Auch haben Lehrpersonen häufig den Eindruck, dass sie dem Schüler noch vieles beizubringen haben. Erfahrungsgemäss funktionieren Lehrerwechsel am besten, wenn alle Beteiligten gemeinsam einen Wechsel planen und auch offen miteinander kommunizieren.
Die Fachleute waren sich einig, dass wenn von einer beteiligten Seite der Wunsch nach einem Lehrerwechsel geäussert wird, das Thema offen thematisiert und gemeinsam geplant werden sollte.